Über 900 Beschäftigte von Bremer und Bremerhavener Schulen im Streik: Deutliches Signal an die Länder für bessere Gehälter und mehr Personal! Über 800 Beschäftigte aus den Bremer Schulen folgten dem Aufruf der Gewerk- schaften. Sie streikten und demonstrierten für 6% mehr Lohn und insbesondere für eine gerechtere Eingruppierung angestellter Lehrkräfte und pädagogischer Mitarbeiter*innen an Schulen. Beschäftigte der Senatorin für Kinder und Bildung waren ebenso aufgerufen wie Mitarbeiter*innen Freier Träger, hier insbesondere Fachkräfte für Inklusion (Martinsclub) und der Ganztags- betreuung (ASB). In Bremerhaven legten knapp 100 Schulbeschäftigte die Arbeit nieder. Bremen – Auf der Kundgebung auf dem Marktplatz betonte GEW-Landesvor- standssprecher Christian Gloede: „Geld ist in diesem Land genug vorhanden. Es ist nur falsch verteilt. Nicht die Kolleg*innen haben den Bildungs- und Betreuungsnotstand zu verantworten, sondern eine Politik, die diesen Personal- und zunehmend Gebäudenotstand sehenden Auges herbeigeführt hat. Entweder es wird jetzt in Bildung, und zwar in Köpfe und Bauten investiert – oder man akzeptiert die zunehmende Spaltung der Gesellschaft aufgrund ungleicher Zugänge zu Bildung.“ Anständige Gehälter und Arbeitsbedingungen seien die Voraussetzung für gute Bildung. Dafür seien die Kolleg*innen heute auf die Straße gegangen. Gloede sprach in diesem Zusammenhang von einer Richtungsentscheidung in dieser Tarifrunde, die Ende des Monats in Potsdam fortgesetzt wird. „Wenn die Richtung nicht stimmt, droht dem öffentlichen Dienst und insbesondere dem Bildungsbereich der Kollaps!“ Auch gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge kamen auf der Abschlusskundgebung zu Wort. So unterstrichen Redner*innen der Gewerkschaften, der Schüler*innen- bewegung "Fridaysforfuture" und des Bündnisses für ein Menschenrecht auf Wohnen/Mietendemo die Bedeutung von Bildung und den sozialen Zusammenhalt. In Bremerhaven demonstrierten knapp 100 tarifbeschäftigte Lehrkräfte am Morgen vor der Schule am Ernst-Reuter-Platz. GEW-Stadtverbandsvorstands- sprecher Peer Jaschinski wies in seiner Rede vor den Streikenden auf die Situation der quer eingestiegenen Lehrkräfte hin, die ohne einen tarif- lichen Anspruch auf Höherqualifizierung vom ersten Tag an die gleiche Arbeit leisten müssen. Und dies bei wesentlich schlechterer Bezahlung: „In Bremerhaven arbeitet mittlerweile fast jede vierte Lehrkraft über den Quereinstieg. Sie sind inzwischen eine tragende Säule in den Bremerhavener Schulen.“ Für den 27. Februar kündigten die Gewerkschaften einen weiteren Großstreiktag in Bremen an. Dazu seien alle Beschäftigten der Länder auch aus Niedersachsen von der GEW, verdi, der GdP und des dbb nach Bremen aufgerufen! Für Nachfragen steht zur Verfügung: Christian Gloede 0174-9790755